DOCUMENTA
und noch mehr Kunst in Kassel
04. - 06. August 2022
Vom 18. Juni bis 25. September 2022 findet die 15. Auflage der DOCUMENTA in Kassel statt. Neben der "Biennale" von Venedig gilt die alle fünf Jahre stattfindende Großausstellung als wichtigste Schau zeitgenössischer Kunst in Europa. Hier wird seit 1955 Kunstgeschichte geschrieben. 10 Jahre nach dem Ende des 2. Weltkriegs und der Schrecken der Nazi-Diktatur suchte Deutschland wieder Anschluss an die internationale Avantgarde. Kühne Riesenformate der Abstrakte Expressionisten aus New York schockierten und begeisterten erstaunte Europäer in den ersten Jahren.
Bald schon wird Kassel dann zum Experimentierfeld permanenter Wandlungen und "Erweiterungen" eines ohnehin schon sehr freien Kunstbegriffs: ein Labor in dem ausgetestet wird, was Kunst vermag und wie weit man gehen kann.
Concept Art wird immer dominanter und schließlich wird Deutschlands neuer Kunst-Heiland Joseph Beuys dort einige seiner wichtigsten Auftritte haben, über die "Honigpumpe am Arbeitsplatz" oder die Soziale Plastik sprechen (in unendlichen Monologen) oder das Kunstpublikum dazu auffordern, in Kassel "7000 Eichen" zu pflanzen...
Einen ganzen Tag lassen wir uns in mehreren Etappen, unterbrochen von zwei ausgiebigen Erholungspausen, zu den wichtigsten Kunstorten der 15. Auflage der aktuellen Documenta führen. Ich bin sehr gespannt, wie sich diese Ausstellung von früheren unterscheidet. Erstmals wurde die Ausstellung nicht von Kunsthistoriker*innen kuratiert. Stattdessen liegt die Leitung dieses Mal in den Händen einer Gruppe junger Künstlerinnen und Künstler aus Indonesien. Die Gruppe, die sich ruanprupa nennt, hat sich folgendermaßen zum Konzept geäußert:
"Wir wollen eine global ausgerichtete, kooperative und interdisziplinäre Kunst- und Kulturplattform schaffen, die über die 100 Tage der documenta fifteen hinaus wirksam bleibt. Unser kuratorischer Ansatz zielt auf ein anders geartetes, gemeinschaftlich ausgerichtetes Modell der Ressourcennutzung – ökonomisch, aber auch im Hinblick auf Ideen, Wissen, Programme und Innovationen."

Schon am Ankunftstag werde ich selbst durch Kassel führen und ausgewählte Kunstwerke zeigen, die aus Anlass früherer Documenta-Ausstellungen entstanden sind.
Dabei will ich auch über die wichtigsten Strömungen der Kunst seit der Nachkriegszeit sprechen, mit Ihnen darüber diskutieren und mich (durchaus kritisch) auch mit der Rolle von Kunst-Großevents vom Format einer Documenta auseinandersetzen.
Giuseppe Penones „Idee di Pietra“ für die documenta 13
(Foto: YPS / CC BY-SA 3.0 (via WikiCommons)
In Kassel gibt es nicht nur alle fünf Jahre beachtenswerte Kunst. Ganz zu Unrecht ist die Gemäldegalerie auf Schloss Wilhelmshöhe auch vielen Kunstkenner*innen unbekannt. Es handelt sich aber um eine hervorragende Sammlung. Alleine für Rembrandts bedeutendes Spätwerk "Jakob segnet Ephraim und Manasse" lohnt jede weite Anreise! Hinreißend ist auch das Porträt, das er von seiner Frau Saskia gemalt hat und Dürers "Elisabeth Tucher" kennt man ebenfalls sehr gut – doch woher nur?!?
REISEPREIS: 495 € (Einzelzimmerzuschlag: 85 €)
- 2 Übernachtungen mit Frühstück im zentral gelegenen ****Hotel TRYP Wyndham Kassel
- ganztägige Führung in mehreren Etappen durch verschiedene Ausstellungsorte der Documenta XV durch fachkundiges Personal (max. 15 Personen pro Gruppe)
- Führungen im Stadtraum zu verschiedenen Kunstwerken, die aus Anlass älterer Ausstellungen entstanden sind (Ulrich Forster)
- Eintritt und Führung im Museum Schloss Wilhelmshöhe
- Nahverkehrsticket
- VOX Tourguide System
- ausführliches Informationsmaterial
- Insolvenzsicherungsschein
mindestens 15 / maximal 25 Teilnehmer*innen
Tag 1: Anreise - Einführung
Die Anreise nach Kassel erfolgt individuell. Das Hotel TRYP by Wyndham Kassel liegt in unmittelbarer Bahnhofsnähe. Dort treffen wir zusammen und unternehmen am Nachmittag bereits einen ersten Rundgang zusammen. Ich werde dabei ausgesuchte Kunstwerke zeigen, die im Rahmen älterer Documenta-Ausstellungen entstanden und im Stadtraum verblieben sind. Diesen Rundgang will ich auch nutzen, um über die Geschichte der Documenta zu sprechen und mich (durchaus auch kritisch) mit Ihnen über verschiedene Entwicklungen der Kunst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts auszutauschen.
Tag 2: Documenta XV
Dieser Tag ist ganz der Auseinandersetzung mit der aktuellen Documenta gewidmet. Wir haben das so genannte "Day Paket" gebucht. Über den ganzen Tag werden wir, unterbrochen von zwei einstündigen Pausen, von geschulten Ausstellungsführer*innen zu den wichtigsten Kunstorten geführt.
Tag 3: Alte Meister auf Schloss Wilhelmshöhe
Nach so viel neuer Avantgarde-Kunst setze ich am dritten Tag einen Kontrapunkt, wir besuchen die reiche Kunstsammlung auf Schloss Wilhelmshöhe und tauchen ab in die Welt der "Alten Meister"
Wer am Nachmittag noch nicht gleich abreisen will, kann mit mir noch ein paar weitere Kunstwerke im Stadtraum aufsuchen.